Eine häufige Ursache für das Nachlassen der Manneskraft liegt in einer beginnenden Gefäßerkrankung. Sollten Sie - insbesondere "in Ihren besten Jahren" - unter einer zunehmenden Impotenz leiden, empfehle ich Ihnen zusätzlich zum Besuch beim Urologen eine Durchuntersuchung beim Internisten, um ein erhöhtes Herzinfarktrisiko auszuschließen.
Es gibt jedoch auch zahlreiche Medikamente (beispielsweise Blutdruckpräparate oder Medikamente aus der Psychiatrie), die die Erektionsfähigkeit vermindern können. Nicht immer können in diesem Fall die in Verdacht stehenden Präparate einfach abgesetzt werden, es kann jedoch versucht werden in Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt derselben Fachdisziplin nach Alternativen zu suchen.
Weiters muss bei einer Erektionsstörung der Hormonhaushalt abgeklärt werden. Aber auch der Mangel an männlichem Geschlechtshormon (Testosteron) kann für Ihre Beschwerden verantwortlich sein. Hierzu werden Krankengeschichte und eine umfassende hormonelle Abklärung erhoben. Eine alleinige bzw einmalige Testosteronbestimmung ist hier NICHT ausreichend! Zu beachten ist außerdem, dass der Testosteronspiegel im Blut über den Tagesverlauf einer natürlichen Schwankung unterworfen ist und daher nur eine morgendliche Blutabnahme wirklich aussagekräftig ist.
Weiter Ursachen können im psychischen oder partnerschaftlichen Bereich liegen, wie vermehrte Stressbelastung, Depression oder Beziehungsprobleme.
Auch nach Beckenoperationen wie Komplettentfernung von Prostata, Harnblase oder Mastdarm tritt durch Schädigung der Potenznerven häufig eine Erektionsstörung auf. Können bei der Operation die Potenznerven geschont werden ist die Störung oft vorübergehend und gut mit PDE5-Hemmern (siehe unten) behandelbar. Die kontinuierliche tägliche Einnahme eines solchen Medikamentes kann nachweislich die Nervenregeneration beschleunigen und auch insgesamt in ihrem Endergebnis verbessern, wird jedoch üblicherweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen vergütet.
Zur Verbesserung der Erektionsfähigkeit sind inzwischen zahlreiche verschiedene Präparate (PDE5-Hemmer) am Markt, die Kosten hierfür müssen allerdings meist durch den Patienten selbst getragen werden. Diese Medikamente hemmen den Abbau der Stickstoffmonoxidase, dies ist der Botenstoff der in den Gefäßen der Penisschwellkörper für die Vermittlung der Erektion benötigt wird.
Bestehen persönliche oder gesundheitliche Vorbehalte zur dauerhaften Einnahme von Potenzmitteln oder sind diese nicht mehr wirksam, kann auch eine Stoßwellenbehandlung (ESWT) der Schwellkörper angeboten werden, welche längerfristig und ohne Nebenwirkungen die Schwellkörperdurchblutung verbessern kann. Hierbei wird eine Geweberegeneration mit Gefäßneubildung ausgelöst, was zu einer Verbesserung der Durchblutung und Sensibilisierung auf Stickstoffmonoxidase (siehe oben) führt.
Empfohlen wird die Stoßwellentherapie insbesondere bei Erektionsstörung im Rahmen einer Gefäßerkrankung, hierbei ist von einem häufigen und guten Ansprechen zu rechnen.
Sind mit diesen Maßnahmen keine zufriedenstellenden Erektionen erzielbar, können auch sogenannte Prostaglandine durch den Patienten selbst in die Schwellkörper injiziert werden. Hiermit können auch bei weitreichendem Nervenschaden zuverlässige Erektionen erreicht werden.
Solange gar keine Erektionen möglich sind (beispielsweise nach Prostatektomie), sollte überbrückend Vakuumpumpe eingesetzt werden, um einer unumkehrbaren inaktivitätsbedingten Schwellkörperschrumpfung (Fibrose) entgegenzuwirken. In Kombination mit einem Gummiring können so unter Umständen ausreichende Erektionen eine Zeitlang aufrechterhalten werden.
Wenn auch mithilfe medikamentöser Unterstützung kein zufriedenstellender Verkehr möglich ist, kann die Implantation einer Penisprothese angeboten werden. Da die Implantation dieser Schwellkörperimplantate die Schwellkörperstruktur selbst jedoch unwiderruflich zerstört werden muss um Platz für die Prothese zu schaffen, sollten vor einem dermaßen drastischen Schritt alle anderen Alternativen ausgeschöpft werden!
Wurde ein Hormonmangel nachgewiesen, kann mit einer Hormonersatztherapie begonnen werden. Diese ist auf unterschiedliche Arten möglich und sollte unter regelmäßiger Überwachung durch einen erfahrenen Urologen durchgeführt werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
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